27 Januar 2022
Fasten und Ernährung können Gesundheit und Wohlbefinden stark beeinflussen – das hat uns Laura Junge von „Lustesser“ in einem Installiert-Live-Gespräch am vergangenen Donnerstag anhand ihrer eigenen Leidensgeschichte eindrücklich erzählt.
Laura ist ärztlich geprüfte Fastenleiterin, hat in diesem Gebiet bereits klinische Erfahrungen gesammelt und darauf aufbauend 2020 das Studium der medizinischen Ernährungswissenschaften erfolgreich abgeschlossen. Außerdem ist sie Content-Creatorin und Bloggerin mit @lustesser auf Instagram und einer eigenen Webseite. Durch ein selbst entwickeltes modernes Heilfasten-Programm unterstützt sie Andere auf ihrem Weg zu besserer Gesundheit und mehr Wohlbefinden.
Das Gespräch führten Mikayla und Ben, zwei Schüler:innen, die sich bei YouTrition für eine nachhaltigere und gesündere Ernährung engagieren.
Lauras eigene (Leidens-)Geschichte begann bereits in ihrer Kindheit mit Neurodermitis (einer entzündlichen Hautkrankheit), Allergien und anderen Hautproblemen. In der Pubertät kamen noch Akne und chronische Verdauungsprobleme hinzu.
Nach einer abgebrochenen Ausbildung im Veranstaltungsbereich entschied sich Laura zunächst für eine Stelle bei der Bundeswehr. Dort erfuhr sie durch eine Truppenärztin von einer ganzheitlichen Ernährungstherapeutin. Erst durch diese lernte Laura über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit.
Durch regelmäßige Fastenzeiten und anschließende Ernährungsumstellung gelang es Laura, ihre gesundheitlichen Probleme in den Griff zu bekommen – ein großer Erfolg, den sie seitdem mit Leidensgenoss:innen teilen möchte.
Zunächst wollten Ben und Mikaela von Laura wissen: Was ist Fasten eigentlich genau? Man unterscheidet verschiedene Fastenarten, so berichtete Laura.
Am bekanntesten ist wohl das Heilfasten. Dabei wird – laut Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung – für eine begrenzte Zeit (etwa eine Woche) auf feste Nahrung und Genussmittel verzichtet und nur Wasser. Durch den vollständigen Verzicht auf Nahrung und die damit verbundene Entlastung des Verdauungstraktes werden im Körper unterschiedliche Mechanismen angestoßen, die zu einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen.
Eine andere Art des Fastens, das vor allem in den letzten Jahren immer beliebter wurde, ist das sogenannte „Intervallfasten“. Dabei gibt es verschiedene Methoden, wie die „16:8-Methode“ – 16 Stunden fasten, 8 Stunden essen – oder die „5:2-Methode“ – 5 Tage essen, 2 Tage fasten. Diese werden häufig dauerhaft in den Alltag integriert, wohingegen das Heilfasten für einen begrenzten Zeitraum durchgeführt wird.
Weitere bekannte Fastenarten sind das „Saft-“ oder das „Wasserfasten“. Das Buchinger Heilfasten ist ein modifiziertes Wasserfasten.
Laura berichtet von ganz persönlichen Vorteilen, die das Heilfasten für sie hat. Sie findet es faszinierend, welche physiologischen Prozesse im Körper während einer Heilfastenkur angestoßen werden. Ob es das zelleigene Recyclingsystem „Autophagie“ ist, das berühmte „Fastenhoch“ oder einfach nur die erstaunliche Erkenntnis, dass man mehr als sieben Tage ohne Nahrung auskommt – die Vorteile und positiven Erfahrungen beim Fasten für Laura sehr spannend und motivierend bei ihrer Arbeit als Fastenleiterin.
Natürlich gibt es auch Momente beim Fasten, die ihr schwerfallen. So berichtet Laura, dass es ihr bei den ersten Fastenkuren schon schwergefallen ist, auf das Essen – die größte Gewohnheit am Tag – zu verzichten. Heute besteht die Schwierigkeit eher darin, die Zeit im Alltag zu finden oder sich zu nehmen, um sich wirklich auf die Fastenkur einzulassen.
Beim Heilfasten sollt man immer unterscheiden zwischen Fasten für Erkrankte und Fasten für Gesunde. Erkrankte Personen sind in einer medizinischen Fastenklinik besser betreut und sollten nicht alleine zu Hause fasten. Schwangere und Stillende, untergewichtige Menschen oder solche, die an einer Essstörung leiden, sollten das Fasten besser in einer ausgewiesenen Fastenklinik absolvieren. Auch ist das Heilfasten keine „schnelle Abnehmkur“. Wie viel Fett der Körper während des Fastens verliert, hängt von der Dauer der Fastenzeit ab und ist zu Beginn größtenteils auf den Verlust von Wasser und Darminhalt, welcher bei erneuter Nahrungsaufnahme wieder zurückkehrt, zurückzuführen.
Neben dem Fasten hat Laura insbesondere eine Ernährungsumstellung auf eine vollwertige, überwiegend pflanzliche Ernährung geholfen, ihre Gesundheit zu verbessern. Welchen starken Einfluss Ernährung auf Gesundheit und Wohlbefinden haben kann, war Laura vorher gar nicht richtig bewusst. Dabei ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung zum Beispiel wichtig für die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Besonders in der Schule und dem Studium nutzt man häufig nicht ganz so gesunde, schnelle Snacks und wundert sich später, warum man nicht mehr konzentriert arbeiten und lernen kann, berichtet Laura. Von ähnlichen Erfahrungen berichten auch Mikayla und Ben. Alle drei sind sich einig: Das Wissen um ausgewogene Ernährung, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden sollte schon in der Schule und dem Lehrplan fest verankert sein.
Ben und Mikaela rät Laura zum Schluss des Gesprächs, so authentisch, offen und ehrlich zu bleiben, we sie sind. Dies seien die wichtigsten Grundlagen für eine erfolgreiche Präsenz auf Instagram und anderen Sozialen Medien. Besonders gut findet es Laura außerdem, dass YouTrition die eigene Zielgruppe zum Absender macht – eben ein Projekt von Schüler:innen für Schüler:innen.
Wir danken Laura ganz herzlich, dass sie sich die Zeit genommen hat, uns so viel von sich und ihrer eigenen Geschichte zu erzählen. Mit ihrer super herzlichen und offenen Art hat sie uns wirklich fasziniert und begeistert. Wir wünschen ihr noch viel Erfolg bei ihren weiteren Aufgaben.
Auf unserem Instagram-Account könnt ihr euch noch einmal das ganze Gespräch anhören – viel Spaß!